Dialogmarketing-Monitor 2023: Mailing bleibt relevant
Veröffentlicht am 25.09.2023Auch dieses Jahr führte die Deutsche Post (in Zusammenarbeit mit Statista Q) wieder eine groß angelegte Umfrage durch, um aktuelle Entwicklungen auf dem deutschen Werbemarkt zu analysieren. Dafür wurden über 1.500 Interviews mit Fachkräften geführt. Die zentrale Fragestellung lautete:
Welche Medien wurden für Werbezwecke eingesetzt und wie hoch war das jeweilige Budget?
Die Auswertung des Dialogmarketing-Monitors 2023 liefert aufschlussreiche Erkenntnisse über Trends und Potenziale für moderne Unternehmen – branchenunabhängig ebenso wie branchenspezifisch. Insbesondere wird deutlich, dass sich Print-Mailings gegenüber digitalen Kanälen problemlos behaupten können. Was hat sich seit 2021 verändert und was ist gleichgeblieben? Die wichtigsten Ergebnisse finden Sie hier im Überblick.
Online & offline: Medien im Vergleich
Dialogmedien | Klassische Medien |
Direkte Ansprache einer Zielgruppe | Unspezifische Ansprache an breite Masse |
Volladressierte Werbesendungen Teil- und unadressierte Werbesendungen Online-Marketing Telefonmarketing | Anzeigenwerbung Fernsehwerbung Beilagenwerbung Plakat- und Außenwerbung Radiowerbung Kinowerbung |
- Die Investitionen in Dialogmedien stiegen um 4 % auf einen neuen Höchstwert von 22,9 Mrd. Euro. Insgesamt gaben 41 % der Unternehmen im Jahr 2022 mehr für Dialogmedien aus.
- Dagegen sind die Investitionen in klassische Medien um 4 % auf 18,9 Mrd. Euro gesunken.
Wie zu erwarten gewinnt Online-Marketing über alle Branchen und Umsatzklassen hinweg weiter an Bedeutung. Das Wachstum lag hier bei 6 % bzw. 0,8 Mrd. Euro, sodass das Marktvolumen nun 16 Mrd. Euro beträgt. Gleichzeitig haben Offline-Kanäle nach wie vor einen festen Platz in der Werbewelt. Als zweitstärkste Medien (nach Online-Werbung) bewährten sich:
- volladressierte Mailings (21 % Budgetanteil) bei Handelsunternehmen
- Anzeigenwerbung (19 % Budgetanteil) bei Dienstleistungsunternehmen
- Fernsehwerbung (30 % Budgetanteil) bei Produktionsunternehmen
Print-Mailings auf dem Prüfstand
- Handelsunternehmen setzen 21 % ihres Budgets für personalisierte Mailings ein. Mailings sind damit das zweitstärkste Medium (nach Online-Werbung) innerhalb der Branche.
- Umsatzstarke Unternehmen setzen 16 % ihres Budgets für personalisierte Mailings ein. Mailings sind damit das drittstärkste Medium (nach Online- und TV-Werbung) in diesem Bereich.
Mailing als Teil der Werbestrategie
- Rund ein Drittel der Unternehmen nutzt volladressierte Werbesendungen, um Bestandskundschaft anzusprechen.
- Weiter vorne liegt lediglich E-Mail-Marketing mit rund 50 %. Social Media wird für diese Zwecke nur von ca. 25 % genutzt.
- zielgruppenspezifischer Versand (64 %)
- persönliche Ansprache (52 %)
- günstiges Kosten-Nutzen-Verhältnis (54 %)
- wirksame Imagewerbung (53 %)
Wie effektiv sind Mailings?
- Bei 50 % der Konsumentinnen und Konsumenten landet mindestens einmal pro Woche Werbung im Briefkasten.
- Die Öffnungsrate für volladressierte Mailings liegt bei 84 %. In 65 % der Fälle wird eine Sendung von mehreren Personen im Haushalt gelesen.
- 57 % der Befragten bestätigten, dass Werbesendungen ihre Kaufentscheidungen beeinflussen.
- Zum Zeitpunkt der Umfrage hatten 84 % aller Personen in den letzten Monaten Prospekte erhalten, gefolgt von Flyern (75 %) und kuvertierten Briefen (66 %).
- Mailings mit Gutscheinen oder Coupons landeten mit nur 45 % auf dem letzten Platz (d. h. 12 % weniger als im Vorjahr).
- Allerdings kamen genau diese Formate am besten an: Gutscheine und Coupons schafften es zusammen mit lokalen Angeboten und Warenproben in die Top 3 der „attraktivsten und interessantesten“ Sendungen.
Nachhaltigkeit im Fokus: Das Gewissen kauft mit
- 84 % der befragten Personen achten grundsätzlich darauf, langlebige Produkte zu kaufen.
- Knapp 60 % greifen bewusst zu Produkten aus nachhaltiger Herstellung.
- 54 % sind sogar bereit, mehr Geld für umweltfreundliche Alternativen auszugeben.
- Nutzung von Recyclingpapier (z. B. Blauer Engel, FSC)
- Klimafreundliche Produktion und Postzustellung
- Nutzung von Ökostrom
- Ausgleich von CO2-Emissionenen durch Klimaschutzprojekte