Dialogmarketing-Monitor 2024: Wie relevant sind Mailings heute?
Veröffentlicht am 25.07.2024- In welche Medien wurde am meisten investiert?
- Wo wurde das größte Wachstum verzeichnet?
- Welche Trends befinden sich eher auf dem absteigenden Ast?
Dialog vs. klassisch: Medienformate auf dem Prüfstand
Grundsätzlich unterscheidet man im Marketing zwischen zwei Arten der Kommunikation. Findet ein wechselseitiger Austausch mit der Zielgruppe statt (durch persönliche Ansprache und die Möglichkeit einer direkten Reaktion), spricht man von Dialogmedien. Formate, bei denen die Ansprache zunächst einseitig ausgerichtet ist, fallen unter den Begriff „Klassikmedien“.
Dialogmedien | Klassikmedien |
Volladressierte Werbesendungen Teil- und unadressierte Werbesendungen Online-Marketing Telefonmarketing | Anzeigenwerbung Fernsehwerbung Beilagenwerbung Plakat- und Außenwerbung Radiowerbung Kinowerbung |
- 2019 lagen die Gesamtausgaben bei 20,1 Mrd. für Dialogmedien und 22,2 Mrd. für Klassikmedien.
- 2023 wurden 23,6 Mrd. für Dialogmedien und nur mehr 18,9 Mrd. für Klassikmedien ausgegeben.
- Im Vergleich zu 2022 erhöhten sich die Ausgaben nun um 38 Prozent (für Dialogmedien) bzw. 24 Prozent (für Klassikmedien).
Aktuell nutzen rund 90 Prozent der deutschen Unternehmen Dialogmedien, wohingegen der Nutzungsanteil bei Klassikmedien auf 70 Prozent gesunken ist. Dieser Trend wird sich aller Voraussicht nach in den kommenden Jahren fortsetzen.
Branchenübergreifend hat sich Online-Marketing als führendes Medium etabliert. Aber welchen Stellenwert nehmen andere Kanäle, insbesondere Print, heutzutage ein? Ein Blick in den Dialogmarketing-Monitor 2024 verrät: Die Werbelandschaft bleibt vielfältig!
Online-Marketing in Zahlen
- Spitzenreiter ist der Handel mit einem Nutzungsanteil von 85 Prozent und durchschnittlichen Ausgaben von 9.800 Euro pro Unternehmen bzw. Jahr.
- Die Gesamtausgaben waren dagegen in der Dienstleistungsbranche am höchsten (8,6 Mrd.).
Ausgaben für Online-Werbung
- fehlende Expertise
- fehlende Ressourcen (Zeit und Budget)
- Bedenken bzgl. Datenschutz und Sicherheit
Printwerbung: Evergreen im Dialogmarketing
- 2023 investierten Handelsunternehmen über ein Drittel des Gesamtbudgets in postalische Werbesendungen sowie Plakat- und Außenwerbung.
- Bei Dienstleistungsanbietern waren es 14 Prozent, im produzierenden Gewerbe 12 Prozent.
- Rund ein Drittel aller Firmen erhöhten 2023 ihr Budget für Offline-Marketing.
Budgetanteil für Printwerbung
Budgetanteil für Print-Mailing
Stabile Bilanz: Mailings haben sich bewährt
- Geeignet für Kundenbindung
- Zielgruppenspezifischer Versand
- Persönliche Ansprache
- Vermittlung hoher Wertigkeit
- Hohe Kundenakzeptanz
- Hohe Erfolgsraten
Starke Resonanz bei der Kundschaft
- Rund drei Viertel bestätigten, mindestens einmal pro Woche Werbesendungen zu erhalten.
- Die Leserate fiel bei volladressierten Mailings mit 83 Prozent deutlich höher aus als bei teil- oder unadressierten Varianten (56 Prozent).
- Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass man mit einer Sendung gleich mehrere Personen erreicht: 60 Prozent der Befragten gaben an, dass sie Mailings innerhalb des eigenen Haushalts weitergeben.
Leserate bei Print-Mailings
Am häufigsten erhalten | Besonders beliebt |
Darüber hinaus gab es eine Erkenntnis, die wohl viele überraschen wird: Tatsächlich hat das Alter keinen erheblichen Einfluss auf die Nutzung von Mailings. Aus der Online-Umfrage ging hervor, dass postalische Werbesendungen innerhalb jeder Altersgruppe (zwischen 18 und 55+ Jahren) von mindestens 80 Prozent gelesen werden. Teilweise ist das Interesse bei den Jüngeren sogar stärker: Laut dem Dialogmarketing-Monitor verwenden 47 Prozent der 18- bis 34-Jährigen Mailings für Besuche von Websites und Geschäften, wohingegen es nur 38 Prozent bei Personen über 55 sind.
Ein Erfolgsrezept für die Kundenbindung
Insgesamt setzen knapp 50 Prozent der Befragten ihre Werbemittel gezielt dazu ein, bestehende Kundinnen und Kunden anzusprechen. Dabei ist der Nutzungsanteil direkt proportional zur Größe der Firma: Über 80 Prozent der Großunternehmen investieren in Maßnahmen zur Kundenbindung. In die Top 3 der Leitmedien schafften es E-Mail-Marketing (an erster Stelle), gefolgt von volladressierten Werbesendungen und Social Media.
Von den Unternehmen, die volladressierte Werbesendungen verschicken, setzen 86 Prozent diese für Bestandskundenwerbung ein.
Dass sich diese Strategie auszählt, zeigt sich auch an der hohen Leserate von personalisierten Mailings im Vergleich zu teil- bzw. unadressierten (83 vs. 56 Prozent).